Spitze bei Altersarmut: So geht sächsisch — Keine Rente unter 1.200 Euro netto statt Verelendungspolitik

In einem Medi­en­bericht wur­den heute die Zahlen für den Monat Juni 2023 veröf­fentlicht, die bele­gen, das bun­desweit 691.820 Men­schen im Rentenal­ter zusät­zlich Grund­sicherung beziehen müssen. 63.250 mehr als im Vor­jahr.

Dazu erk­lärt Susanne Schaper, sozialpoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion:

„Der weit­ere bun­desweite Anstieg der Zahl an Men­schen, welche mit ihren Renten den Leben­sun­ter­halt nicht bestre­it­en kön­nen, ist ein fort­ge­set­zter Angriff auf das Recht nach einem men­schen­würdi­gen Leben. Dass Sach­sen mit ein­er Zunahme von 22,8 Prozent der Grund­sicherungs-Beziehen­den an der Spitze dieser Liste des Grauens ste­ht, hat viele Gründe. Neben der Propagierung von Armut­slöh­nen in den 1990er Jahren durch die Staat­sregierung, ins­beson­dere durch den Finanzmin­is­ter und späteren Min­is­ter­präsi­den­ten Georg Mil­bradt, sind aktuell die steigen­den Preise bei Lebens­mit­teln und Energie die wichtig­sten Fak­toren.

Bere­its Anfang des Jahres habe ich auf die Zahlen zum Anstieg der Grund­sicherungs-Beziehen­den im Alter hingewiesen: Zum Ende des drit­ten Quar­tals 2022 braucht­en in Sach­sen 20 Prozent mehr Men­schen Grund­sicherung als im Vor­jahr. Gegenüber dem Jahr 2003 wuchs ihre Zahl sog­ar um 258 Prozent und dürfte sich also bald ver­dreifacht haben. Das muss ein Ende haben!

Die geset­zliche Renten­ver­sicherung muss aus­ge­baut wer­den. Alle Erwerb­stäti­gen sollen für alle Einkom­men Renten­beiträge entricht­en — auch Beamte, Selb­ständi­ge und Freiberu­fler wie Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­er. Die Beitrags­be­mes­sungs­gren­zen müssen weg, damit Men­schen mit hohen Einkom­men pflicht­gemäß zur Sol­i­darge­mein­schaft beitra­gen. Zudem muss Sach­sen sich am Härte­fall­fonds des Bun­des beteili­gen, damit alle vom Ostrenten-Unrecht betrof­fe­nen Men­schen wenig­stens eine angemessene Ein­malzahlung bekom­men. Keine Rente darf unter 1.200 Euro net­to im Monat liegen!

Und sofort gilt, gezielt zu helfen — mit der Auf­s­tock­ung von Armut­srenten oder not­falls mit Pauschalzahlun­gen.

Bis dahin muss Sach­sen wenig­stens die bis­lang geplanten Ein­malzahlun­gen ver­dop­peln!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen