„Geimpft, genesen, getestet“ muss bleiben – Test-Selbstbeteiligung Ungeimpfter wäre gerecht , mit Rico Gebhardt

Die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin Susanne Schaper und der Vor­sitzende der Links­frak­tion, Rico Geb­hardt, sagen zum morgi­gen Bund-Län­der-Gipfel zur Coro­na-Strate­gie:

„Obwohl es gute Argu­mente für die Coro­na-Schutz­imp­fung gibt, wird es weit­er­hin Men­schen geben, die aus medi­zinis­chen Grün­den keine Imp­fung erhal­ten kön­nen oder die sich dage­gen entschei­den. Um eine Spal­tung der Gesellschaft zu ver­mei­den, muss es ihnen mit­tels eines tage­sak­tuellen Neg­a­tivtests möglich bleiben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Dreik­lang ‚geimpft, gene­sen oder getestet‘ sollte also auf abse­hbare Zeit beibehal­ten wer­den.

Allerd­ings verur­sacht die Entschei­dung, sich nicht impfen zu lassen, gesellschaftliche Kosten. Aus Grün­den des Gesund­heitss­chutzes wird ein aktueller Neg­a­tiv-Test noch für län­gere Zeit die Voraus­set­zung dafür sein, bes­timmte Ange­bote wie Kul­tur- und Sportver­anstal­tun­gen wahrzunehmen – das schützt am Ende auch jene, die nicht geimpft sind. Es wäre aber nicht gerecht, wenn weit­er­hin die All­ge­mein­heit diese Kosten tra­gen müsste. Kosten­lose Tests muss es freilich für alle Men­schen geben, die nicht geimpft wer­den kön­nen, ins­beson­dere für Kinder und Jugendliche. Wer sich aber gegen die Imp­fung entschei­det und wirtschaftlich dazu in der Lage ist, seine Tests selb­st zu finanzieren, sollte ab einem Stich­tag eine Selb­st­beteili­gung auf­brin­gen müssen. Die Tests müssen natür­lich bezahlbar bleiben.

Die Entschei­dung, den Coro­na-Impf­schutz zu beanspruchen, muss frei­willig bleiben. Die Imp­fung ist den­noch ein sol­i­darisch­er Akt – ohne eine wesentlich höhere Impfquote kön­nen wir das The­ma Pan­demie noch lange nicht abhak­en, schon gar nicht in Sach­sen. Deshalb soll­ten wir alles daranset­zen, möglichst viele Men­schen vom Imp­fange­bot zu überzeu­gen. Wo immer es möglich ist, sollte etwa bei Ver­anstal­tun­gen unkom­pliziert und ter­min­los die Schutz­imp­fung bere­it­ste­hen. Ver­mut­lich wird die Nach­frage zwar wieder wach­sen, wenn das Infek­tion­s­geschehen im Herb­st zunimmt und neue Eindäm­mungs­maß­nah­men disku­tiert wer­den. Bess­er wäre es aber, wenn es gar nicht so weit käme. In Sach­sen genießt immer noch nur eine Min­der­heit den vollen Coro­na-Impf­schutz. Deshalb beste­ht weit­er die Gefahr, dass das Gesund­heitssys­tem durch eine Vielzahl an Covid erkrank­ter Men­schen Ver­sorgung­sprob­leme bekommt – das beträfe im schlimm­sten Fall auch geimpfte Men­schen, wenn sie abseits von Coro­na medi­zinis­che Hil­fe benöti­gen.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen