Sachsens Gesundheitswesen braucht eine Digitalisierungsstrategie zugunsten von Beschäftigten und Versorgten

Die Links­frak­tion hat einen Forderungskat­a­log vorgelegt, mit dem der säch­sis­che Nach­holbe­darf bei der Dig­i­tal­isierung des Gesund­heitswe­sens schrit­tweise aufge­holt wer­den soll (Druck­sache 7/8964). Dazu erk­lärt Susanne Schaper, Sprecherin für Gesund­heit­spoli­tik:

„Die Pan­demie zeigt deut­lich, was schon vorher klar war: Auch im Gesund­heitswe­sen müssen wir dig­i­tale Möglichkeit­en bess­er nutzen – so, dass dem Wohl der Pati­entin­nen und Patien­ten gedi­ent ist, die Arbeits­be­las­tung des Per­son­als sinkt und das Sys­tem gegen Krisen wider­stands­fähiger wird. Deshalb fordern wir eine säch­sis­che Dig­i­tal­isierungsstrate­gie für das Gesund­heitswe­sen, welche die Staat­sregierung gemein­sam mit allen rel­e­van­ten Akteuren sowie mit Exper­tise aus der Wirtschaft erar­beit­en sollte.

Dig­i­tale Mit­tel und kün­stliche Intel­li­genz soll­ten über­all dort genutzt wer­den, wo die Ver­sorgung verbessert wer­den kann, freilich ohne men­schliche Kon­tak­te und Zuwen­dung zu stark zu erset­zen. Wo die Beschäftigten beispiel­sweise von Ver­wal­tungsauf­gaben ent­lastet wer­den kön­nen oder tech­nis­che Hil­f­s­mit­tel ihre kör­per­liche Beanspruchung reduzieren kön­nen, soll­ten wir diese Möglichkeit­en nutzen. Auch bei der lan­desweit­en Vor­rat­shal­tung und Logis­tik für medi­zinis­che Geräte und Hil­f­s­mit­tel im Aus­nahme- und Katas­tro­phen­fall kann die Dig­i­tal­isierung helfen. Bei alle­dem müssen die Gesund­heits­dat­en geschützt bleiben. Ein ‚Kom­pe­tenzzen­trum für Telemedi­zin und E‑Health‘ sollte als Beratungsin­stanz ins­beson­dere zu Fra­gen des Daten­schutzes, der Daten­sicher­heit, der inter­sek­toralen Kom­mu­nika­tion und der dig­i­tal­en Archivierung gegrün­det wer­den.

Ohne aus­re­ichende Finanzmit­tel wird all das allerd­ings nicht funk­tion­ieren. Deshalb muss die Koali­tion in den kün­fti­gen Haushalt­s­pla­nun­gen wesentlich mehr Geld für Kranken­häuser und Gesund­heit­sämter bere­it­stellen, um Dig­i­tal­isierungsvorhaben zu fördern. Dazu zählen auch ein­heitliche Soft­warelö­sun­gen. Nicht zulet­zt fordern wir erneut ein Lan­desamt für den Öffentlichen Gesund­heits­di­enst. Es sollte ein Gesund­heits- und Infek­tion­ss­chutz­mon­i­tor­ing gewährleis­ten, lan­desweite Reg­is­ter wie ein säch­sis­ches Inten­siv­bet­ten­reg­is­ter betreiben, regionale Kapaz­ität­sen­g­pässe in der ambu­lanten, sta­tionären und reha­bil­i­ta­tiv­en Ver­sorgung frühzeit­ig erken­nen und die Beschaf­fung und Vorhal­tung von Schutzaus­rüs­tun­gen und Schutz­ma­te­ri­alien sowie aus­gewählten Medika­menten zen­tral steuern.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen