Rico Gebhardt, Susanne Schaper, Stefan Hartmann zum 8. Mai: Putin und sein Regime treten auch das Andenken der ukrainischen Befreierinnen und Befreier mit Füßen

Zum Tag der Befreiung am 8. Mai erk­lärt der Vor­sitzende der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag, Rico Geb­hardt, gemein­sam mit den Vor­sitzen­den von DIE LINKE. Sach­sen, Susanne Schaper und Ste­fan Hart­mann:

„Ohne die Rote Armee wäre die Befreiung vom Faschis­mus unmöglich gewe­sen. Die Men­schen der Sow­je­tu­nion haben mit über 27 Mil­lio­nen Toten beson­ders unter dem deutschen Ver­nich­tungskrieg gelit­ten und einen enor­men Blut­zoll entrichtet – darunter das ukrainis­che Volk. Putin und sein Regime treten auch das Andenken der ukrainis­chen Befreierin­nen und Befreier mit Füßen, indem sie ihren impe­ri­alen Angriff­skrieg mit der Pro­pa­gan­dalüge ‚Ent­naz­i­fizierung‘ recht­fer­ti­gen. Auch Über­lebende der Konzen­tra­tionslager sowie des deutschen Ver­nich­tungskriegs in der Ukraine sind rus­sis­chen Bomben zum Opfer gefall­en. Wir verurteilen diesen Krieg zutief­st, fordern einen sofor­ti­gen Waf­fen­still­stand und den Abzug der rus­sis­chen Trup­pen aus den beset­zten Gebi­eten.

Wir müssen die Erin­nerung an die Ver­brechen der Nazis wach­hal­ten, und auch die Erin­nerung an jene, die sie been­de­ten. Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung und unsere Losung bleibt: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschis­mus! Wir stellen uns dage­gen, wenn die rus­sis­chen Machthaber den Antifaschis­mus als Kriegspro­pa­gan­da miss­brauchen. Gedenko­rte sind Mah­n­male des Krieges und der Zer­störung, die vom faschis­tis­chen Deutsch­land aus­gin­gen, und oft zugle­ich Fried­höfe gefal­l­en­er Rotarmis­ten – auch aus der Ukraine.

Wir stellen uns gegen jeglichen anti-slaw­is­chen Ras­sis­mus. Men­schen aus allen ehe­ma­li­gen Sow­je­tre­pub­liken sind Teil unser­er Gesellschaft. Nie­mand darf auf­grund sein­er Sprache für den Krieg ver­ant­wortlich gemacht wer­den. Kein Men­sch und keine Insti­tu­tion und Ein­rich­tung darf ange­grif­f­en wer­den, denn für diesen Krieg trägt die rus­sis­che Führung die Ver­ant­wor­tung. Gle­ichzeit­ig treten wir jeglichen Recht­fer­ti­gungsver­suchen des Krieges entsch­ieden ent­ge­gen.

Es ist höch­ste Zeit, die Befreiung Europas von der Nazi-Herrschaft als her­aus­ra­gen­des Ereig­nis unver­rück­bar im kollek­tiv­en Gedächt­nis zu ver­ankern. Deshalb erneuern wir unsere Forderung, den 8. Mai zum Gedenk­tag zu erk­lären, min­destens in Sach­sen und bess­er noch bun­desweit. Wir rufen die Staat­sregierung und ins­beson­dere Kul­tur­min­is­terin Klep­sch dazu auf, ihre Ein­schätzung zu über­denken, der 8. Mai sei ‚trotz sein­er her­aus­ra­gen­den his­torischen Bedeu­tung ungeeignet, als Tag der Befreiung den Sta­tus eines Gedenk­tages zu erlan­gen‘. In Thürin­gen ist der 8. Mai bere­its ein staatlich­er Gedenk­tag.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen