Symbolische Anerkennung für Kriegsopfer-Hilfe ist überfällig – echte finanzielle Hilfe aber auch, mit Juliane Nagel

Bericht­en zufolge (Freie Presse, LVZ) plant die Koali­tion, den Land­kreisen und Kre­is­freien Städten ins­ge­samt 1,3 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung zu stellen. Das Geld – je 100.000 Euro – sollen die Kom­munen eigen­ver­ant­wortlich Men­schen zugutekom­men lassen, die geflüchteten Krieg­sopfern aus der Ukraine in Sach­sen geholfen haben beziehungsweise helfen.

Dazu erk­lären Juliane Nagel, Sprecherin der Links­frak­tion für Asylpoli­tik, und Susanne Schaper, Sprecherin für Sozialpoli­tik:

„Das zivilge­sellschaftliche Engage­ment für die ukrainis­chen Krieg­sopfer ist nach wie vor über­wälti­gend. Es ist höch­ste Zeit, dass die Staat­sregierung ein Zeichen der Anerken­nung aussendet. Insofern wäre es gut, die geplante sym­bol­is­che Wertschätzung in Form von Dankesver­anstal­tun­gen oder kleinen Geld­be­trä­gen endlich auf den Weg zu brin­gen.

Sie gle­icht aber nicht wirk­lich aus, was viele Helferin­nen und Helfer neben großem Ein­satz auch an Finanzmit­teln auf­brin­gen, um den Krieg­sopfern zu helfen. Die Zivilge­sellschaft zeigte und zeigt wieder, woran es den staatlichen Struk­turen fehlt – auf Not­la­gen und Krisen schnell und unbürokratisch zu reagieren, Ver­ant­wor­tung zu übernehmen statt darüber zu stre­it­en, wer zuständig ist. Es braucht mehr als warme Worte. Ger­ade angesichts der steigen­den Leben­shal­tungskosten ger­at­en die pri­vat­en Engagierten son­st schnell an ihr Lim­it. Wir erneuern unsere Forderung (Druck­sache 7/9468) nach einem Fonds für Ehre­namtliche und konkrete finanzielle Unter­stützung für jene Men­schen, die Kriegs­flüchtlinge pri­vat bei sich unterge­bracht haben. Darüber hin­aus brauchen etablierte Unter­stützungsstruk­turen wie die Psy­chosozialen Zen­tren für Geflüchtete in Chem­nitz, Dres­den und Leipzig, die Flüchtlings- und Migra­tionssozialar­beit sowie Migra­tions- und Asyl­ber­atungsstellen eine finanzielle Stärkung. Die För­der­mit­tel müssen aufge­stockt wer­den.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen