Krisenlasten gerecht verteilen, um soziale Katastrophe zu vermeiden – nicht länger abwarten!, mit Marco Böhme

Zur Aktuellen Debat­te auf Antrag der Links­frak­tion „Gas wird knap­per, Strom und Sprit wer­den teur­er, Warmwass­er wird rationiert: Höch­ste Zeit zum Han­deln – Verbraucher*innen schützen. Soziale Infra­struk­tur weit­er­en­twick­eln!“ erk­lärt Susanne Schaper, Sprecherin für Sozialpoli­tik:

„Wir müssen die Krisen­las­ten gerecht verteilen, um eine soziale Katas­tro­phe zu ver­hin­dern. Das ist für den Osten und für Sach­sen beson­ders wichtig: Hier gibt es rel­a­tiv niedrige Löhne, rel­a­tiv hohe Energiepreise und eine rel­a­tiv klein­teilige Wirtschaftsstruk­tur ohne größere Kap­i­tal­re­ser­ven. Grob gerech­net ein Drit­tel der Bevölkerung muss sich wegen der Preis­steigerun­gen bere­its deut­lich ein­schränken, weil Löhne und Renten zu niedrig sind, während Aus­bil­dung oder Studi­um Armut dro­ht und die Sozialleis­tun­gen nicht aus­re­ichen. Über 300 000 Vol­lzeitbeschäftigte haben weniger als 1.500 Euro net­to im Monat, dazu kom­men die Kinder und son­sti­gen wirtschaftlich abhängi­gen Per­so­n­en dieser Beschäftigten sowie etwa 250.000 Sozialleis­tungsemp­fan­gende, die vie­len Men­schen mit schmalen Renten und Studierende mit gerin­gen Einkom­men.

Der Ver­band Säch­sis­ch­er Woh­nungsgenossen­schaften warnt davor, dass die kom­mende Nebenkostenabrech­nung viele Mieterin­nen und Mieter finanziell über­fordern wird. Die Berichte mehren sich, dass Warmwass­er und Hei­zleis­tung rationiert wer­den. Die Regierung darf nicht länger abwarten! Bun­deswirtschaftsmin­is­ter Robert Habeck will keinen Gaspreis­deck­el und unter­stellt den Leuten Ver­schwen­dungssucht, während die Bun­desregierung mit FDP-Antrieb darauf verzichtet, die hor­ren­den Kriegs­gewinne der Min­er­alölkonz­erne abzuschöpfen. Es ist skan­dalös, dass die Staat­sregierung die Forderung nach ein­er Übergewinns­teuer im Bun­desrat nicht unter­stützt hat!

Wir fordern wirk­same Ent­las­tun­gen, vor allem für niedrige und mit­tlere Einkom­men. Wir fordern Direk­tzahlun­gen von 125 Euro pro Monat für jeden Haushalt plus 50 Euro pro Per­son ab dem zweit­en Haushaltsmit­glied. Die Mehrw­ert­s­teuer auf Grund­nahrungsmit­tel muss auf null Prozent runter. Wir fordern die Wieder­her­stel­lung der staatlichen Preisauf­sicht auf den Energiemärk­ten und Preis­deck­el für die Energiekosten. Wir fordern nicht zulet­zt ein Ver­bot von Strom- und Gassper­ren für pri­vate Haushalte, damit nie­mand frieren und im Dunkeln sitzen muss!“

Mar­co Böhme, Sprech­er für Energie und Kli­maschutz, fügt hinzu:

„Die säch­sis­che Regierungskoali­tion bügelt bish­er alle unsere Ent­las­tungs­forderun­gen ab und die Staat­sregierung bleibt still und untätig. Das muss sich ändern! Wir erwarten deut­lichen Ein­satz für einen Strom- und Gaspreis­deck­el, der den Grund­ver­brauch bezahlbar hält und Luxusver­brauch ver­teuert. Wir erwarten klaren Wider­spruch gegen die Pläne von Bun­deswirtschaftsmin­is­ter Robert Habeck, der vor der Wirtschaft­slob­by kuschen und in ein­er Gas­man­gel­lage die Indus­trie gegenüber den Pri­vathaushal­ten und sozialen Ein­rich­tun­gen bevorzu­gen will.

Wer 100 Mil­liar­den für Aufrüs­tung lock­er macht, kann auch für gerechte Ent­las­tung sor­gen!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen