Krankenhausgesetz-Entwurf qualifizieren – Investitionszuschuss und Beschäftigten-Mitbestimmung ausbauen!

Der Sozialauss­chuss hörte gestern Sachver­ständi­ge zu den Plä­nen der Koali­tion, das Kranken­haus­ge­setz zu über­ar­beit­en. Die Nov­el­lierung (Druck­sache 7/10501) soll noch 2022 erfol­gen und wird durch die Links­frak­tion mit Änderungsanträ­gen begleit­et wer­den. Dazu erk­lärt Susanne Schaper, Sprecherin für Gesund­heit­spoli­tik:

„Nach fast dreißig Jahren ist es höch­ste Zeit, das Kranken­haus­ge­setz an gesellschaftliche Verän­derun­gen anzu­passen. Zweifel­los haben die Debat­ten im Rah­men der Zukun­ftswerk­statt einen Geset­zen­twurf ergeben, auf den aufge­baut wer­den kann. Aber er muss weit­er qual­i­fiziert wer­den. Wir wollen klar die Pflichter­fül­lung regeln, dass der Freis­taat den Kranken­häusern ihre Investi­tion­skosten bezahlt. Die Summe an Investi­tion­s­mit­teln, die laut der Lan­deskranken­haus­ge­sellschaft jährlich nötig ist, wird weit­er mas­siv unter­schrit­ten – auch mit dem Regierungsen­twurf des Dop­pel­haushaltes für 2023/2024. Wir plädieren wie mehrere Sachkundi­ge in der Anhörung für eine geset­zliche Investi­tion­squote, die sich nach den Umsatzer­lösen der Kranken­häuser bemisst.

Dies würde zudem Freiräume schaf­fen, um die Arbeits­be­din­gun­gen zu verbessern, ins­beson­dere für die größte Beschäftigten­gruppe der beru­flich Pfle­gen­den. Wir wollen außer­dem verbindlich regeln, dass die Beschäftigten stärk­er in Pla­nun­gen und Entschei­dun­gen einge­bun­den wer­den. So soll­ten sie kün­ftig im Kranken­haus­pla­nungsauss­chuss oder in den Region­alkon­feren­zen, welche die gesund­heitliche Ver­sorgung region­al pass­ge­nauer machen sollen, mitwirken. Auch das muss im Entwurf aus­ge­baut wer­den. Zudem müssen die Gren­zen zwis­chen ambu­lanter und sta­tionär­er Ver­sorgung durch­läs­siger wer­den. Die Staat­sregierung muss dazu im Bund dafür ein­treten, dass die Kranken­häuser Gesund­heit­szen­tren betreiben dür­fen. Die Leitlin­ie der Ver­sorgung muss das Wohl der Pati­entin­nen und Patien­ten sein und nicht betrieb­swirtschaftliche Kennz­if­fern!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen