Härtefallfonds für Ostrenten ist ein Scherz – Sachsen muss Stiftung beitreten

Zur Eini­gung der Berlin­er Ampelkoali­tion auf einen Härte­fall­fonds für ost­deutsche Rent­ner­in­nen und Rent­ner erk­lärt Susanne Schaper, Sprecherin der Links­frak­tion für Sozialpoli­tik:

„Der Härte­fall­fonds für Rentner:innen im Osten ist ein Scherz. Die angedacht­en 500 Mil­lio­nen Euro reichen hin­ten und vorne nicht aus, um die riesi­gen Ungerechtigkeit­en abzu­mildern, die bei der Über­führung von Rente­nansprüchen aus DDR-Zeit­en ent­standen sind. Seit drei Jahrzehn­ten kämpfen die Betrof­fe­nen um ihr Recht und sollen nun nicht mehr als einen Tropfen auf den heißen Stein bekom­men.

In der DDR geschiedene Frauen leben bis heute teils in extremer Alter­sar­mut, weil die begün­sti­gen­den Renten­regelun­gen, die sie in der DDR besaßen, nach 1990 gestrichen wur­den. Doch auch die Ange­höri­gen zahlre­ich­er Per­so­n­en- und Beruf­s­grup­pen, die um einen Teil ihrer Rente­nansprüche gebracht wor­den sind, erhof­fen sich Gerechtigkeit. Dabei geht es etwa um ehe­ma­lige Kranken­schwest­ern, Bergleute, Ange­hörige der Reichs­bahn und der Deutschen Post der DDR, Beschäftigte des Gesund­heits- und Sozial­we­sens, Land- und Forstwirte, Handw­erk­er sowie Ange­hörige des öffentlichen Dien­stes, der Armee, der Polizei und des Zolls, die nach 1990 ihre Tätigkeit fort­ge­set­zt haben. Es ist zynisch, sie alle mit nur 500 Mil­lio­nen Euro entschädi­gen zu wollen. Wir fordern die Staat­sregierung auf, in Berlin auf Nachbesserung zu drän­gen und zumin­d­est der Stiftung beizutreten, um den Härte­fall­fonds aufzu­s­tock­en.

Seit Jahren kämpfen wir gegen das Rente­nun­recht und haben zulet­zt 2020 mit unserem Antrag „30 Jahre unvol­len­dete Rentenein­heit: Endlich Lebens- und Arbeit­sleis­tun­gen von Ost­deutschen anerken­nen, Renten- und Ver­sorgung­sun­recht been­den“ (Druck­sache 7/3816) auf dieses schreiende Unrecht hingewiesen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Regieren­den auf eine biol­o­gis­che Lösung des Prob­lems set­zen. Es wird Zeit, dass die Lebensleis­tun­gen der Men­schen endlich anerkan­nt wer­den.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen