Tierärztliche Notversorgung gewährleisten – Tierkliniken stärken, Arbeitsbedingungen verbessern!

Zur kür­zlich bekan­nt gewor­de­nen Ein­stel­lun­gen der tierärztlichen Notver­sorgung durch die Klein­tierklinik der Uni­ver­sität Leipzig erk­lärt die tier­schutzpoli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag, Susanne Schaper:

„Schon im Herb­st ver­gan­genen Jahres hat­te ich, darauf hingewiesen, dass die Sit­u­a­tion der tierärztlichen Notver­sorgung äußerst anges­pan­nt ist. Die jet­zige Ankündi­gung der Klein­tierklinik der Uni­ver­sität Leipzig ver­schärft die Sit­u­a­tion nochmals deut­lich, da somit nur noch Tierkliniken in Pan­itzsch (Land­kreis Leipzig) und Crim­mitschau (Land­kreis Zwick­au) eine 24-Stun­den-Notver­sorgung in Sach­sen anbi­eten. Diese bei­den Kliniken kön­nen natür­lich keinen Max­i­malver­sorg­er erset­zen, wie es die Klein­tierklinik in Leipzig nicht nur für Sach­sen, son­dern auch für Thürin­gen und Sach­sen-Anhalt ist. Die Staat­sregierung darf sich nicht mehr mit Ver­weis auf die tierärztliche Selb­stver­wal­tung her­ausre­den! Die vom Klinikdi­rek­tor Prof. Dr. Oech­ter­ing beklagte man­gel­hafte Ausstat­tung mit Haushaltsstellen liegt dur­chaus in ihrem Kom­pe­tenzbere­ich. Auch auf die geset­zliche Arbeit­szeitregelung kann sie Ein­fluss nehmen, auf attrak­ti­vere Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen für Tierärzt:innen erst recht.

In der Tier­medi­zin sind, anders als in der Human­medi­zin, 24-Stun­den-Not­di­en­ste arbeit­srechtlich kaum möglich, da entsprechende Aus­nah­mereglun­gen keine Anwen­dung find­en. Haup­tur­sache für die anges­pan­nte Lage ist allerd­ings der Man­gel an Tierärztin­nen und Tierärzten. Ein erle­ichtert­er Zugang zum tierärztlichen Studi­um, die Anerken­nung von Aus­bil­dun­gen in land­wirtschaftlichen Berufen bei der Stu­di­en­platzver­gabe und ins­ge­samt die Schaf­fung von mehr Stu­di­en­plätzen – Lösungsan­sätze sind vorhan­den, sie müssen aber auch umge­set­zt wer­den. Auch eine zen­trale vom Freis­taat geförderte Rufnum­mer für den Tier­not­di­enst wie in Thürin­gen kann, in Verbindung mit größeren Not­di­en­stkreisen, eine bessere Koor­di­na­tion und damit eine Ent­las­tung bei der tierärztlichen Notver­sorgung bewirken. Das Sozialmin­is­teri­um muss sich jet­zt mit allen Beteiligten, Tierkliniken, Tierärzt:innen und der Kam­mer, an einen Tisch set­zen und kurzfristige Lösun­gen für diese zunehmend unhalt­bare Sit­u­a­tion find­en.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen