Niemand soll im Alter arbeiten müssen, doch in Sachsen trifft das Tausende – gesetzliche Rentenkasse ausbauen!

Die Zahl jen­er Rent­ner­in­nen und Rent­ner in Sach­sen, die sozialver­sicherungspflichtig oder ger­ingfügig beschäftigt sind, liegt weit­er­hin auf einem sehr hohen Niveau. Wie die Freie Presse berichtet, arbeit­eten zur Mitte des ver­gan­genen Jahres knapp 11.900 Per­so­n­en trotz Ruh­e­s­tands sozialver­sicherungspflichtig weit­er. Die sozialpoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper, fragt regelmäßig diesen Wert ab (zulet­zt Druck­sache 7/11876) und erk­lärt:

„Ein Teil der Betrof­fe­nen arbeit­et sich­er frei­willig oder aus Pflicht­be­wusst­sein, um den Arbeit­ge­ber nicht im Stich zu lassen. Ein erhe­blich­er Teil aber schuftet, weil die Rente nicht reicht. Bestand­srent­ner­in­nen und Rent­ner in Sach­sen erhiel­ten Ende 2021 im Durch­schnitt 1.171,61 Euro, neue Rent­ner­in­nen und Rent­ner beka­men durch­schnit­tlich nur noch 1.103,58 Euro (Sta­tis­tik 2021 der Deutschen Renten­ver­sicherung). Damit alle ihren Ruh­e­s­tand genießen und frei darüber entschei­den kön­nen, ob sie weit­er­hin arbeit­en wollen oder nicht, muss die geset­zliche Renten­ver­sicherung eine sichere Bank für alle sein. Das ist möglich, wenn alle Erwerb­stäti­gen ein­be­zo­gen wer­den und für ihre gesamten Einkün­fte im Job und am Finanz­markt Beiträge in den Renten­topf entricht­en – auch Beamte, Selb­ständi­ge und Freiberu­fler wie Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­er. Die Beitrags­be­mes­sungs­gren­zen müssen weg, damit Men­schen mit hohen Einkom­men pflicht­gemäß zur Sol­i­darge­mein­schaft beitra­gen. Wir wollen eine sol­i­darische Min­de­strente in Höhe von 1200 Euro net­to im Monat für alle ein­führen.

Wir wen­den uns strikt gegen Forderun­gen, das Renten-Ein­trittsalter noch weit­er zu erhöhen. Diese Rufe sind nur Lob­b­yarbeit für pri­vate Ver­sicherung­sun­ternehmen und Aus­druck der poli­tis­chen Agen­da der Arbeit­ge­berver­bände. Schon jet­zt kön­nen viele Beschäftigte gar nicht bis 67 arbeit­en. Jede Erhöhung des Rentenein­trittsalters ist also eine Rentensenkung. Es ist ein Skan­dal, den hart arbei­t­en­den Men­schen ihre sauer ver­di­ente und oft nicht üppige Rente kürzen zu wollen!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen