Die Links­frak­tion führt im Juni eine Großflächenkam­pagne in Sach­sen durch, die sich mit dem Bedarf an Arbeits- und Fachkräften befasst. Hin­ter­grund ist unter anderem die Große Anfrage „Arbeits- und Fachkräftebe­darf“ (Druck­sache 7/13519), die der Staat­sregierung vor­liegt. Bilder von der heuti­gen Motiven­thül­lung gibt es hier. Zen­trale Forderun­gen sind unter www.linksfraktion-sachsen.de/fachkraefte zusam­menge­fasst.

Frak­tion­schef Rico Geb­hardt erk­lärt:

„Nur faire Löhne hal­ten Tal­ente – da hat Sach­sen großen Nach­holbe­darf, wenn wir die ver­gle­ich­sweise gerin­gen Löhne und die geringe Zahl an Betrieben betra­cht­en, die nach Tarif zahlen. Umso wichtiger ist es, dass die Koali­tion endlich das neue Ver­gabege­setz vor­legt. Der Staat ist der größte Auf­tragge­ber der Wirtschaft. In Sach­sen bet­rifft das ein Vol­u­men von über ein­er Mil­liarde Euro jährlich! Er muss vor­ange­hen, indem er öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergibt, die ihre Beschäftigten ordentlich bezahlen.

Der Sozial­bericht prog­nos­tiziert, dass Sach­sen bis 2035 jährlich 20.000 zusät­zliche Arbeit­skräfte braucht. Das Prob­lem wird nicht behoben, indem man Men­schen noch länger arbeit­en lässt, wie es die CDU will. Wer Arbeit­skräfte will, muss Arbeit gerecht bezahlen und gute Bedin­gun­gen bieten! Wir wollen das Poten­tial der­jeni­gen, die hier leben, sowie das Poten­tial der­jeni­gen, die zu uns kom­men, auss­chöpfen.

Wir müssen ver­hin­dern, dass junge Men­schen Schule, Aus­bil­dung oder Studi­um abbrechen. Wir brauchen mehr Prax­isori­en­tierung, mehr duale Aus­bil­dung und Unter­stützung für beru­fliche Weit­er­bil­dung. Die Kinder­be­treu­ung muss weit­er verbessert wer­den. Arbeitsver­bote für zuge­wan­derte Men­schen müssen weg.“

Die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin Susanne Schaper fügt hinzu:

„In keinem Bere­ich hat der Man­gel an Fachkräften so schlimme Fol­gen wie in der Medi­zin. So müssen Men­schen in Sach­sen oft unzu­mut­bar lange auf einen Arzt­ter­min warten, wenn sie über­haupt eine Ärztin oder einen Arzt find­en. Wenn wir die ärztliche Ver­sorgung sich­ern wollen, brauchen wir drin­gend mehr Polik­liniken. Inno­v­a­tive Prax­is­mod­elle wie Gemein­schaft­sprax­en oder Prax­is­ge­mein­schaften müssen stärk­er unter­stützt wer­den, rol­lende Arzt­prax­en und Gemein­de­schwest­ern eben­so. Nötig sind umfassende Dig­i­tal­isierung und Ent­bürokratisierung.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen