Weniger Stromsperren in Leipzig, aber mehr Fälle in Dresden – niemandem mehr den Saft abdrehen!, mit Marco Böhme

Die sozialpoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper, hat sich erneut nach der Zahl der Stromsper­ren erkundigt (Druck­sache 7/13389). Die Staat­sregierung kann nur Zahlen für die drei Großstädte liefern. Während es 2022 in Chem­nitz 1.525 Stromsper­ren und damit etwas weniger Fälle gab als 2021 (1.656, Druck­sache 7/9150), stieg deren Zahl in Dres­den deut­lich von 1.333 auf 1.808. In Leipzig indes wur­den 2022 mit 689 Stromsper­ren wesentlich weniger Maß­nah­men ver­hängt als im Vor­jahr (2.389). Susanne Schaper erk­lärt:

„Jed­er Fall ist ein­er zu viel. Eine Stromsperre hil­ft nie­man­dem, oft ver­schlim­mert sie die soziale Sit­u­a­tion der Betrof­fe­nen. Das führt in einen Teufel­skreis, den wir durch­brechen müssen. Wir fordern ein geset­zlich­es Ver­bot von Strom- und Gassper­ren – Energie ist ein Men­schen­recht. Wer keinen Strom hat, sitzt nicht nur im Dunkeln, son­dern kann sich oft auch keine Nahrung zubere­it­en. Alle Energiev­er­sorgung­sun­ternehmen sollen eine Strom­tar­if­struk­tur anbi­eten müssen, die sozial gerecht ist und ökol­o­gis­che Anreize bietet. Wir fordern ein verbindlich­es Kontin­gent an kosten­freiem oder kostengün­stigem Strom und Gas, das an der jew­eili­gen Haushalts­größe ori­en­tiert ist. Viele Men­schen wer­den dann ver­suchen, Energie zu sparen und möglichst inner­halb des kostengün­sti­gen Kontin­gents zu bleiben.“

Der Leipziger Abge­ord­nete und energiepoli­tis­che Sprech­er Mar­co Böhme fügt hinzu:

„Die Entwick­lung in Dres­den ist beun­ruhi­gend, die in Leipzig inter­es­sant: Offen­sichtlich hat der Druck, den die LINKE Stad­trats­frak­tion aufge­baut hat, gewirkt. Wir haben ein Ende der Stromsper­ren gefordert und in der Tat sind die Stromsper­ren 2022 um mehr als zwei Drit­tel gesunken. Strom ist unverzicht­bar und darf nicht ent­zo­gen wer­den!

Nur Energie aus erneuer­baren Quellen ist preiswert, sich­er und sauber. Ihre ver­stärk­te Nutzung schafft Jobs und macht uns unab­hängig von Konz­er­nen und vom Aus­land. Sonne und Wind gehören allen. Die Ein­nah­men aus der CO2-Abgabe müssen als Kli­ma-Gerechtigkeits-Div­i­dende direkt an die Bürg­erin­nen und Bürg­er zurück­gezahlt wer­den. Weit­er­hin fordern wir eine Abwrack­prämie für alte energiefressende Haushalts­geräte, damit einkom­men­sarme Men­schen den Teufel­skreis der hohen Stromkosten durch­brechen kön­nen.“

Bis­lang hat die Staat­sregierung keine lan­de­seige­nen Maß­nah­men zur Abfederung der Energiekrise vorgelegt. Wir haben daher den Run­den Tisch Energiear­mut ins Leben gerufen, der am 30. Juni 2023 auch über Stromsper­ren debat­tieren wird.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen