Ein würdevolles Leben ist für alle drin — Reichtum begrenzen, mit Rico Gebhardt und Stefan Hartmann

Zum 17. Okto­ber, dem Inter­na­tionalen Tag für die Besei­t­i­gung der Armut, erk­lären der Vor­sitzende der Links­frak­tion, Rico Geb­hardt, sowie die Vor­sitzen­den von DIE LINKE. Sach­sen, Susanne Schaper und Ste­fan Hart­mann:

„Ein würde­volles Leben ist für alle drin, wenn wir umverteilen. Armut gibt es nur, weil Reich­tum unbe­gren­zt wach­sen kann. Nie­mand arbeit­et so viel oder trägt so viel Ver­ant­wor­tung, dass die Anhäu­fung eines Mil­lio­nen- und Mil­liar­den­ver­mö­gens gerecht­fer­tigt wäre. Nie­mand kann ein Unternehmen führen, ohne dass die Gesellschaft den Rah­men bere­it­stellt — sie bietet Arbeit­skräfte, Rohstoffe, Trans­portwege, Net­zw­erke, Regeln und weit­eres. Es ist daher gerecht­fer­tigt, Reich­tum zu begren­zen, damit kein Kind mehr in Armut aufwächst, alle von ihrer Arbeit leben kön­nen und im Alter keine Geld­sor­gen haben. Diese Auf­gabe müssen wir lösen, anstatt uns von Kul­turkampf-Debat­ten ablenken zu lassen. Große Ver­mö­gen, hohe Einkom­men und enorme Erb­schaften müssen gerecht besteuert wer­den.

Es ist ungerecht, dass Kinder unter der Armut ihrer Eltern lei­den. Sach­sen muss für eine wirk­same Kinder­grund­sicherung als unbürokratis­che monatliche Leis­tung ein­treten, die umso höher ist, je geringer der Ver­di­enst der Eltern ist. Die Mit­tagsver­sorgung in Kitas und Schulen muss gut und für die Eltern kosten­frei sein.

Es ist ungerecht, dass mehr als ein Vier­tel der säch­sis­chen Vol­lzeitbeschäftigten mit einem Hunger­lohn abge­speist wird. Die Hälfte der­er, die 40 Stun­den und mehr pro Woche mal­ochen, bekommt weniger als 3.012 Euro brut­to im Monat. Die Koali­tion muss Druck machen, damit die Löhne steigen, und der Land­tag muss das Ver­gabege­setz ändern. Der Staat darf öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben, die ihre Beschäftigten gerecht bezahlen.

Und es ist ungerecht, dass so viele Rent­ner­in­nen und Rent­ner trotz ihres lan­gen Arbeit­slebens nur eine karge Rente bekom­men oder gar von Sozialleis­tun­gen brauchen. In Sach­sen ist die Zahl der­jeni­gen, die Grund­sicherung benöti­gen, bun­desweit am größten und sie wächst auch am schnell­sten. Alle, die arbeit­en, aber auch jene, die am Finanz­markt spekulieren, sollen für ihr gesamtes Einkom­men in den geset­zlichen Renten­topf ein­zahlen. Keine Rente darf unter 1.200 Euro net­to im Monat liegen!

Armut ist kein Naturge­setz, son­dern die Folge poli­tis­ch­er Fehler. Wir wollen sie kor­rigieren.

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen