Auf Preissprünge müssen Lohnsprünge folgen – Nettoeinkommen in Sachsen 2.300 Euro unter Bundesdurchschnitt, mit Nico Brünler

Auf Antrag der Links­frak­tion debat­tiert der Land­tag heute das The­ma „,Zusam­men geht mehr!‘ — Höhere Löhne im öffentlichen Dienst: Wichtiges Sig­nal für laufende Tar­ifrun­den in anderen Branchen!“ Dazu erk­lärt die sozialpoli­tis­che Sprecherin Susanne Schaper:

„Die Forderung nach 10,5 Prozent mehr Geld ist keineswegs maß­los, wed­er für die Beschäftigten der Län­der noch für alle anderen. Die Erhöhung gliche nicht ein­mal den Real­lohn­ver­lust der let­zten Jahre aus. Angesichts niedriger Einkün­fte in Sach­sen und hoher Preis­steigerun­gen bei wichti­gen Gütern des täglichen Bedarfs ist der Kampf der Beschäftigten nötiger denn je – ob für die Lan­des­beschäftigten, die keineswegs alle gut ver­di­enen, ob im Einzel­han­del, in der Schul­speisung bei ‚Vielfalt Menü‘ oder ander­swo. Auch wenn die Unternehmen ihre Preise derzeit langsamer erhöhen, sinkt die Belas­tung durch hohe Lebens­mit­tel- und Energiekosten nicht. Das Leben muss bezahlbar sein, auf Preis­sprünge müssen deut­liche Lohn­sprünge fol­gen!

Höhere Löhne für die Beschäftigten des Lan­des erhöhen den Druck für Lohn­steigerun­gen bei den anderen Beschäftigten. Das ist drin­gend nötig: Laut dem Sta­tis­tis­chen Lan­desamt nah­men die Men­schen in Sach­sen 2021 etwa 2.300 Euro net­to weniger ein als der Bun­des­durch­schnitt nahelegt. Die CDU hat Niedriglöhne lange als Stan­dortvorteil ange­priesen. Heute bekom­men immer noch hun­dert­tausende Men­schen für Vol­lzeitar­beit einen Niedriglohn, immer mehr Rent­ner­in­nen und Rent­ner brauchen trotz eines lan­gen Arbeit­slebens Grund­sicherung.“

Der wirtschaft­spoli­tis­che Sprech­er Nico Brün­ler fügt hinzu:

„Finanzmin­is­ter Vor­jo­hann ist als stel­lvertre­tender Vor­standsvor­sitzen­der der Tar­ifge­mein­schaft deutsch­er Län­der eine wichtige Per­son im Tar­if­stre­it. Er darf sich nicht gegen Lohn­steigerun­gen sper­ren. Der öffentliche Dienst set­zt Maßstäbe – den Lan­des­beschäftigten geht es im Ver­gle­ich zwar nicht schlecht, aber die meis­ten arbeit­en in den unteren Gehalts­grup­pen. Außer­dem bekom­men die Beschäftigten des Bun­des und der Kom­munen inzwis­chen deut­lich mehr. Für den Staat gilt wie für Unternehmen: Wer Fachkräfte will, muss Fachkräfte bezahlen. Die Forderun­gen von ver.di für die Lan­des­beschäftigten und den Einzel­han­del sowie die der NGG für die Schul­speisung sind berechtigt. Wer in Vol­lzeit arbeit­et, muss davon leben kön­nen, auch im Rentenal­ter: Um 1.000 Euro Net­torente zu bekom­men, muss man derzeit 40 Jahre lang über 2.844 Euro brut­to im Monat ver­di­enen!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen