ME/CFS als Krankheit anerkennen – Zahl der stationär behandelten Fälle wächst

Wer an Myal­gis­ch­er Enzephalomyelitis beziehungsweise dem Chro­nis­chen Fatigue-Syn­drom (ME/CFS) lei­det, ver­bringt seine Tage mit Schmerzen und chro­nis­ch­er Erschöp­fung. 2021 wur­den in Sach­sen 64 Fälle mit dieser Haupt­di­ag­nose sta­tionär behan­delt. Die Zahl jen­er Men­schen, die deshalb ambu­lant betreut wur­den, war auf 10.508 angestiegen. 2016 war deren Zahl nur halb so groß gewe­sen (Druck­sache 7/11305).

Die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper, fragt regelmäßig die Fal­lzahlen dieser Mul­ti­sys­te­merkrankung ab. Die Zahlen für 2022 (Druck­sache 7/14948) zeigen, dass das Prob­lem wächst: 2022 wur­den ins­ge­samt 170 Fälle mit Wohn­sitz in Sach­sen an deutschen Kranken­häusern voll­sta­tionär behan­delt. Dat­en zur ambu­lanten Behand­lung legt die Staat­sregierung nicht vor.

Susanne Schaper fordert, ME/CFS in den Blick zu nehmen:

„Wir alle sind mal müde oder erschöpft. Wer aber an ME/CFS lei­det, erlebt das als Dauerzu­s­tand, oft mit starken Schmerzen. Jede Anstren­gung ver­schlim­mert die Beschw­er­den. Wer zu wenig Geld hat, um sich gesund zu ernähren, lei­det oft noch mehr. Die Erkrankung muss als solche anerkan­nt wer­den, schon damit die Krankenkassen die Ther­a­pie übernehmen!

Die Coro­na-Pan­demie hat das Prob­lem ver­schärft, denn viele Long-Covid-Erkrank­te lei­den unter Erschöp­fungssymp­tomen. Die Staat­sregierung muss die Behand­lungska­paz­itäten absich­ern, ins­beson­dere im Reha-Bere­ich. Das muss in die Debat­ten um die Kranken­haus­re­form ein­fließen. Der öffentliche Gesund­heits­di­enst muss weit­er aus­ge­baut wer­den, um auch kün­ftig Selb­sthil­fe­grup­pen sowie Aufk­lärung zu unter­stützen – ins­beson­dere für ver­gle­ich­sweise sel­tene Erkrankun­gen.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen