Die Landestierschutzbeauftragte wird alle Hände voll zu tun haben – gut, dass dieses Amt endlich geschaffen wird

Die Ernen­nung von Cari­na Hein­rich zur Lan­destier­schutzbeauf­tragten kom­men­tiert die tier­schutzpoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper:

„Es ist gut, dass die Staat­sregierung unsere langjährige Forderung umset­zt und dieses Amt endlich ein­richtet (Druck­sache 6/14771). Cari­na Hein­rich, der wir für ihre Arbeit viel Erfolg wün­schen, wird alle Hände voll zu tun haben. Sie muss unab­hängig agieren und eigen­ständig tätig wer­den, um Tier­schutzver­stößen vorzubeu­gen und diesel­ben aufzudeck­en. Sie sollte auch dabei mithelfen, die rechtlichen Grund­la­gen fortzuen­twick­eln. Über ihre Arbeit und die erfassten Ver­stöße sollte sie den Land­tag regelmäßig informieren.

Tier­schutz ist zwar als Staat­sziel in der Lan­desver­fas­sung und im Grundge­setz ver­ankert, die Real­ität sieht aber bish­er anders aus. Die geset­zlichen Vor­gaben sind zu lasch, um beispiel­sweise Katzen­leid oder Tier­trans­porte über vier Stun­den oder in Drittstaat­en zu unterbinden. Tier­trans­porte und Tier­hal­tungs­be­triebe sowie son­stige Tier­hal­tun­gen wer­den zu sel­ten kon­trol­liert, die Tier­heime sind unter­fi­nanziert und über­füllt. Die Anzahl ver­hal­tensauf­fäl­liger und gefährlich­er Hunde ist drastisch angestiegen. Beim ille­galen Welpen­han­del ste­ht der Freis­taat nach der Erhe­bung des Deutschen Tier­schutzbun­des 2022 neben Bay­ern und Berlin an der Spitze.

Den Kom­munen fehlen Ressourcen, um das Tier­schutzrecht durchzuset­zen. Verge­hen wer­den nicht immer geah­n­det – in nur etwa der Hälfte der Fälle, in denen Ver­stöße gegen das Tier­schutzge­setz angezeigt wur­den, kon­nten Tatverdächtige ermit­telt wer­den (Druck­sache 7/8446 und Druck­sache 7/12139). Ver­stöße gegen § 11b Tier­schutzge­setz („Qualzucht­en“) wer­den kaum angezeigt oder ver­fol­gt (Druck­sache 7/13502).“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen