Krankenhaussterben verhindern – auch der Freistaat muss seine Finanzierungspflicht erfüllen

Die Kranken­haus­ge­sellschaft Sach­sen fordert erneut schnelle poli­tis­che Entschei­dung zur Zukun­ft der Kranken­häuser, um weit­ere Schließun­gen zu ver­mei­den. Dazu sagt die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper:

„Die wirtschaftliche Sit­u­a­tion viel­er säch­sis­ch­er Kranken­häuser ist so schlecht wie nie. Das liegt nicht nur an den Kosten­steigerun­gen, son­dern auch daran, dass die säch­sis­che Staat­sregierung ihnen seit Jahren Investi­tion­s­mit­tel in Mil­lio­nen­höhe voren­thält. Auch der Lan­des­ba­s­is­fall­w­ert deckt die Kosten nicht – das ist die Vergü­tung, die Kranken­häuser für die sta­tionären Leis­tun­gen erhal­ten. Sie wird jährlich zwis­chen den Krankenkassen und der Kranken­haus­ge­sellschaft vere­in­bart. Wir wollen kein Kranken­hausster­ben, zumal die hiesige Kranken­haus­land­schaft schon früh und mit aller Härte aus­gedün­nt wurde. Die Staat­sregierung muss dem Bund Sofort­maß­nah­men abver­lan­gen, um Insol­ven­zen oder gar Schließun­gen von Kranken­häusern oder Sta­tio­nen abzuwen­den. Wir fordern kranken­hausin­di­vidu­elle Bud­gets, die jährlich mit den Kos­ten­trägern ver­han­delt wer­den.

Das Netz der Stan­dorte für die ambu­lante sowie für die 24/7‑Notfallversorgung mit sta­tionären Bet­ten muss eng­maschig bleiben, auch mith­il­fe von Polik­liniken. Es war ein Fehler, Kranken­häuser in den wirtschaftlichen Wet­tbe­werb zu zwin­gen. Die Forderung, Gewinne zu erwirtschaften, ist fehl am Platz. Über medi­zinis­che Maß­nah­men muss frei von betrieb­swirtschaftlichem Kalkül entsch­ieden wer­den! Eine gute gesund­heitliche und medi­zinis­che Ver­sorgung ist bezahlbar, wenn das Sys­tem der pri­vat­en und geset­zlichen Kranken­ver­sicherun­gen vere­in­heitlicht, vere­in­facht und für alle Men­schen gerechter gemacht wird. Deshalb fordern wir: Eine Krankenkasse für alle, und zwar ohne ‚Beitrags­be­mes­sungs­gren­ze‘, die hohe Monat­seinkom­men beitrags­frei stellt. Wir wollen nicht, dass die Krankenkassen­beiträge weit­er steigen.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen