Sachsen wird immer impfmüder – Susanne Schaper: Nutzen wir die Schutzimpfungen, um Krankheiten zurückzudrängen!

Das Inter­esse an den meis­ten emp­fohle­nen Schutz­imp­fun­gen ist in Sach­sen erneut deut­lich zurück­ge­gan­gen. Nach dem wohl pan­demiebe­d­ingten Ein­bruch von 2019 zu 2020 und den bei­den Coro­na-Jahren ging die Nach­frage 2022 weit­er zurück. Das bet­rifft die Schutz­imp­fun­gen gegen Rotaviren, Tetanus, Diph­terie, Keuch­hus­ten, Haem­philus influen­zae Typ b (Hib), Kinder­läh­mung, Hepati­tis B, Pneumokokken, Wind­pock­en, Maser–Mumps–Röteln und Influen­za (Grippe). Einen klaren Aufwärt­strend gab es lediglich bei Imp­fun­gen gegen Meningokokken. Die Impfzahlen gegen FSME und Humane Papil­lomviren (HPV) stiegen zulet­zt wieder an, erre­icht­en aber noch nicht das Niveau ver­gan­gener Jahre. Das zeigen Anfra­gen der gesund­heit­spoli­tis­chen Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper (2022: Druck­sache 7/15092, 2017–2021: Druck­sache 7/11022). Sie erk­lärt:

„Min­destens seit 2017 sinkt das Inter­esse an wichti­gen Schutz­imp­fun­gen – das macht mir große Sor­gen. Der pan­demiebe­d­ingte Ein­bruch ist ekla­tant und das Inter­esse ist sei­ther weit­er gesunken – Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor. Im Ver­gle­ich­szeitraum ist die Gesamt­bevölkerung in Sach­sen leicht und die Zahl der Kinder und Jugendlichen sog­ar deut­lich gewach­sen!

Es ist klar, dass die Debat­ten um die Coro­na-Schutz­imp­fung kon­tro­vers waren und offen­sichtlich auch für Verun­sicherung gesorgt haben. Das darf aber nicht darüber hin­wegtäuschen, dass die seit vie­len Jahren etablierten und emp­fohle­nen Schutz­imp­fun­gen uns vor ein­er ganzen Rei­he gefährlich­er Infek­tion­skrankheit­en schützen. Pock­en wur­den per Imp­fung aus­gerot­tet, in Deutsch­land gilt das­selbe für Kinder­läh­mung. Viele weit­ere schwere Erkrankun­gen, darunter Masern, wur­den durch Imp­fun­gen eingedämmt.

Ich kann nur an alle Bürg­erin­nen und Bürg­er appel­lieren, die Gele­gen­heit zur Schutz­imp­fung für sich selb­st und ihre Kinder wahrzunehmen und sich bei Fra­gen und Zweifeln an das medi­zinis­che Per­son­al zu wen­den. Um die Nach­frage nach Beratung und Imp­fun­gen zu deck­en, muss der Öffentliche Gesund­heits­di­enst weit­er aus­ge­baut wer­den. Präven­tion braucht Zeit, Per­son­al und Ressourcen. Die Staat­sregierung muss zudem beständig in Infor­ma­tions- und Aufk­lärungskam­pag­nen investieren.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen