Neue Elterngeld-Pläne kosten die Familien gemeinsame Zeit und Nerven — Staatsregierung muss intervenieren

Zum 1. April 2024 ändern sich Regelun­gen zum Eltern­geld. Zu den viel disku­tierten neuen Einkom­mensgren­zen für Paare, bis zu denen Eltern­geld gewährt wird, kommt über­raschend eine weit­ere Änderung: Der gemein­same Eltern­geld­bezug soll von bish­er zwei Monat­en auf nur noch einen Monat verkürzt wer­den.

Dazu sagt Susanne Schaper, fam­i­lien­poli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion:

„Die Wochen gemein­samer Fam­i­lien­zeit sind für die jun­gen Fam­i­lien sehr wertvoll. Ich kann nicht nachvol­lziehen, dass diese Zeit gekürzt wer­den soll! Die Staat­sregierung muss inter­ve­nieren. Junge Eltern müssen sich um vieles küm­mern. Nun wird der Eltern­geld-Antrag noch ver­wirren­der und die Wahl­frei­heit eingeschränkt. Die vie­len Vor­gaben machen das sehr gute Instru­ment Eltern­geld unnötig kom­pliziert.

Der Vorstoß wird sein Ziel ver­fehlen. Statt mehr Väter zu motivieren, sich um ihr Kind nach der Geburt auch allein zu küm­mern, wer­den wohl viele Väter ganz auf die Elternzeit verzicht­en. Ich befür­worte Regelun­gen, die Väter dazu motivieren, mehr Sorgear­beit zu übernehmen. Diese Änderung erzeugt aber mehr Schaden als Nutzen.“

Hin­ter­grund

Bish­er ste­hen Eltern gemein­sam ins­ge­samt 14 Monate Basisel­tern­geld zu, wenn sich bei­de an der Betreu­ung beteili­gen. Sie kön­nen die Monate frei unter sich aufteilen. Ein Eltern­teil kann dabei min­destens zwei und höch­stens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen. Nun soll diese Wahl­frei­heit eingeschränkt wer­den: Ein­er der bei­den Min­dest­monate muss bis zum 12. Lebens­monat des Kindes genom­men wer­den und einen der bei­den Monate soll dieser Eltern­teil allein aus­füllen müssen.

Pressemit­teil­lung bei Links­frak­tion Sach­sen