Susanne Schaper zu Lieferengpässen bei Diabetes-Medikamenten: Wichtige Arzneimittel staatlich bevorraten!

Zu den Eng­pässen bei Dia­betes-Medika­menten in Sach­sen erk­lärt die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper:

„Hun­dert­tausende Men­schen in Sach­sen sind an Dia­betes erkrankt – ich habe volles Ver­ständ­nis für ihre Sor­gen, denn sie sind auf eine ver­lässliche Ver­sorgung mit Medika­menten angewiesen. In vie­len Fällen ist sie über­lebenswichtig. Die Eng­pässe erfordern eine unmit­tel­bare Reak­tion: Es ist über­fäl­lig, dass Sach­sen wichtige Arzneimit­tel selb­st bevor­ratet und dabei mit den Apotheken kooperiert. Auch das spricht dafür, ein Lan­des­ge­sund­heit­samt einzuricht­en. Wir müssen wieder mehr Medika­mente im Inland her­stellen, nöti­gen­falls mit öffentlich­er Förderung zum Preis öffentlichen Eigen­tums. Die Phar­maforschung wird sowieso zu großen Teilen staatlich finanziert. In kaum ein­er anderen Branche wer­den Risiken so stark verge­sellschaftet, Gewinne aber pri­vatisiert!

Zwar ste­hen Ersatzmedika­mente für Dia­betes zur Ver­fü­gung, doch sie verur­sachen einen hohen Beratungs­be­darf, den die Apotheken nicht finanziert bekom­men. Auch eine Vor­rat­shal­tung und die dauer­haft schwierige Nach­schubbeschaf­fung wird ihnen nicht vergütet. Das muss geän­dert wer­den. Wir müssen zudem Apotheken in die Lage ver­set­zen, wieder mehr Medika­mente selb­st herzustellen. Das Bun­de­samt für Arzneimit­tel und Medi­z­in­pro­duk­te verze­ich­net derzeit fast 500 Lief­er­eng­pässe, bei weit­em nicht nur bei Dia­betesmedika­menten. Viele Erkrankun­gen lassen nie­man­dem Zeit für Wartelis­ten!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen