Weiter große Lücken in der ärztlichen Versorgung – die Staatsregierung unternimmt zu wenig dagegen

Neue Zahlen zur ärztlichen Ver­sorgung in Sach­sen (Druck­sache 7/15763) zeigen, dass sich die Lage im ver­gan­genen Jahr kaum gebessert hat. Die größten Prob­leme gibt es im Bere­ich der hausärztlichen Ver­sorgung. Die Pla­nungs­bere­iche Franken­berg-Hainichen, Reichen­bach und Wer­dau sind deut­lich unter­ver­sorgt; in Annaberg-Buch­holz, Weißwass­er und Stoll­berg liegt der Ver­sorgungs­grad nur knapp ober­halb der für die Unter­ver­sorgung maßge­blichen Gren­ze von 75 Prozent, in Tor­gau knapp darunter. Unter­ver­sorgung dro­ht in 27 Pla­nungs­ge­bi­eten. In der Region Chem­nitz ist derzeit kein einziges Pla­nungs­ge­bi­et ordentlich ver­sorgt. Laut der Kassenärztlichen Vere­ini­gung sind 388 Hausarzt­sitze frei.

Im Bere­ich der hautärztlichen Ver­sorgung wur­den zwar die Prob­leme im Pla­nungs­bere­ich Säch­sis­che Schweiz über­wun­den und jene im Bere­ich Mit­twei­da entschärft, aber in Bautzen und vor allem im Bere­ich Löbau-Zit­tau gibt es keine Entspan­nung. Kinderärztin­nen und Kinderärzte fehlen vor allem in den Pla­nungs­bere­ichen Freiberg und Mit­tleres Erzge­birge.

Die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper, die zu alle­dem bei der Staat­sregierung nachge­fragt hat­te, erk­lärt:

„Die Per­son­al­prob­leme belas­ten die Bevölkerung stark, zumal angesichts der Altersstruk­tur keine Besserung in Sicht ist. Mancherorts ist die Ver­sorgung schon seit fast zehn Jahren gefährdet – die Anstren­gun­gen der Regierung reichen offen­sichtlich nicht aus. Die Aus­bil­dungska­paz­itäten müssen schnell­stens erweit­ert wer­den, ins­beson­dere muss es mehr Stu­di­en­plätze für Human­medi­zin geben. Bürokratie muss reduziert und die Vergü­tung regelmäßig angepasst wer­den, schon damit die Prax­en dem benötigten Per­son­al attrak­tive Bedin­gun­gen bieten kön­nen. Jede Leis­tung muss bezahlt wer­den – ob sie notwendig ist, kön­nen nur die Ärztin­nen und Ärzte selb­st beurteilen, weil sie die Fälle ken­nen.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen