Weiter große Lücken in der ärztlichen Versorgung — mehr Personal ausbilden, Vergütung anpassen!

Die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper, hat bei der Staat­sregierung aktuelle Dat­en zur ärztlichen Ver­sorgung erfragt (Druck­sache 7/15083). Dem­nach klaf­fen Ver­sorgungslück­en vor allem in der hausärztlichen, der hautärztlichen und kinderärztlichen Ver­sorgung. Susanne Schaper erk­lärt dazu:

„Die Per­son­al­prob­leme belas­ten die Bevölkerung stark, zumal angesichts der Altersstruk­tur keine Besserung in Sicht ist. Mancherorts ist die Ver­sorgung schon seit fast zehn Jahren gefährdet. Die Aus­bil­dungska­paz­itäten müssen schnell­stens erweit­ert wer­den, ins­beson­dere muss es mehr Stu­di­en­plätze für Human­medi­zin geben. Bürokratie muss reduziert und die Vergü­tung regelmäßig angepasst wer­den, schon damit die Prax­en dem benötigten Per­son­al attrak­tive Bedin­gun­gen bieten kön­nen. Jede Leis­tung muss bezahlt wer­den – ob sie notwendig sind, kön­nen nur die Ärztin­nen und Ärzte selb­st beurteilen, weil sie die Fälle ken­nen. Eine Bud­getierung geht immer zulas­ten der Pati­entin­nen und Patien­ten.“

Hin­ter­grund: Aus­gewählte Ver­sorgungslück­en in der ärztlichen Ver­sorgung

Hausärztliche Ver­sorgung

Sechs der 48 Pla­nungs­bere­iche sind unter­ver­sorgt:

Franken­berg-Hainichen (Ver­sorgungs­grad 69 %, 10,5 der bis zu 27,75 Stellen offen)

Reichen­bach (Ver­sorgungs­grad 68,3 %, 9,5 der bis zu 24,5 Stellen offen)

Stoll­berg (Ver­sorgungs­grad 76,8 %, 18 der bis zu 59,5 Stellen offen)

Wer­dau (Ver­sorgungs­grad 63,9 %, 10,5 der bis zu 24,5 Stellen offen)

Weißwass­er (Ver­sorgungs­grad 71,8%, 10,5 der bis zu 29,5 Stellen offen)

Tor­gau (Ver­sorgungs­grad 74,1 %, 12 der bis zu 26,25 Stellen offen)

In 25 weit­eren Gebi­eten dro­ht Unter­ver­sorgung, darunter in Bautzen, Fre­ital, Großen­hain, Gör­litz, Hoy­er­swer­da, Kamenz, Löbau, Meißen, Neustadt, Niesky und Riesa. Teils dauern die Per­son­al­prob­leme schon seit 2014 an.

 

Hautärztliche Ver­sorgung

Der Pla­nungs­bere­ich Löbau-Zit­tau ist seit 10/2020 unter­ver­sorgt (Ver­sorgungs­grad 0 %, alle vier Stellen offen)

Unter­ver­sorgung dro­ht:

seit 10/2021 im Pla­nungs­bere­ich Mit­twei­da (Ver­sorgungs­grad 67,7 %, 1,5 der bis zu 3,5 Stellen offen)

seit 07/2020 im Pla­nungs­bere­ich Bautzen (Ver­sorgungs­grad 55 %, bis zu 2 der 4 Stellen offen)

seit 10/2022 im Pla­nungs­bere­ich Säch­sis­che Schweiz (Ver­sorgungs­grad 55 %, 0,3 der bis zu 4,3 Stellen offen)

 

Kinderärztliche Ver­sorgung

Unter­ver­sorgung dro­ht:

seit 01/2021 im Pla­nungs­bere­ich Freiberg (Ver­sorgungs­grad 87 %, 2 von bis zu 8 Stellen offen)

seit 01/2023 im Pla­nungs­bere­ich Mit­tleres Erzge­birge (Ver­sorgungs­grad 87 %, 0,5 der bis zu 4,5 Stellen offen)

seit 07/2022 im Pla­nungs­bere­ich Bautzen (Ver­sorgungs­grad 115,4 %, 0,4 der bis zu 8,9 Stellen offen)

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen